So changieren die kleinen wie großen Rauchwolken zwischen Naturschauspiel oder -katastrophe und Zivilisationsindex mit menschlichem Ursprung und Auslöser. Auf alle Fälle bleiben sie immer wieder trotz aller Fortschritte der Wetter- und Klima-Prognostik in ihrer Entwicklung und Bewegung unvorhersehbar.
Luftschlösser können hingegen als Produkte des Wunsches und der Einbildungskraft gelten. Gerne als Hirngespinste betitelt, treten sie als Gebilde eines Träumenden oder "Luftspringers" auf. Sie markieren eine Grenze zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Virtuellem und Greifbarem. Sie sind Effekte des Imaginären. Sie sind gleichsam schwebende Bauten mit luftigen Mauern, die sich jeglicher Bodenhaftung verweigern und gerne in Wolken gebettet erscheinen. Beide Ballungsformen werden hier in der Ausstellung zum Anlass für markante Positionen eines Prozesses, in dem sich Überkreuzungen und Überlagerungen des "Aktualen" und des "Imaginären" herausbilden.
Eine Ausstellung der Hochschule für Künste Bremen in Kooperation mit der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, kuratiert von Dennis Paul und Andrea Sick mit Arbeiten von Ralf Baecker "Rechnender Raum", Kerstin Ergenzinger "Studie zur Sehnsucht [Bremen]", Hannes Hoelzl "Gone", Agnes Meyer-Brandis "The Moon Goose Colony", Mikael Mikael "Retreat", Studio NAND "The Known Unknowns" + "Cruiser Charisma", Lucas Odahara "The Hazy Focus of Nature" und Hannes Waldschütz "Elefant (Funktionsmodell)".