Space and Object, 2009
Ein symbolisches Emergency Camp für die Transmediale 2009 im Haus der Kulturen der Welt, Berlin.

Thema der Transmediale 2009 war – unter dem Titel Deep North – der kulturelle Umgang mit dem Klimawandel. Unser Ausgangspunkt war dabei nicht, die im Titel angedeutete geographische Verortung ästhetisch zu repräsentieren, sondern stattdessen die dem Thema Klimawandel folgenden gesellschaftlichen Fragestellungen zu thematisieren.
Denn nicht nur die Polkappen schmelzen und der Meeresspiegel steigt. Auch die Wüste wächst. Naturkatastrophen, Klimakriege und Migrationsbewegungen verschärfen sich. Deshalb haben wir für die digitalen Nomaden der Gegenwart, die kulturellen Agenten der Globalisierung, die BesucherInnen und TeilnehmerInnen der transmediale.09 im Haus der Kulturen der Welt ein symbolisches Emergency Camp, das Camp DEEP NORTH errichtet.
Das Camp gliedert sich in 3 Elemente:

Ausstellungshalle

Eine spontane Zelt-Siedlung aus Fundstücken der den Klimawandel generierenden Konsum- und Industriegesellschaft - eine ressourcenschonende Collage aus Müll, Sonderangeboten, Fehl- und Überproduktionen. Gebrauchte Planen, Holz, Wellblech und Acrylstegplatten. Die gegebene Raumstruktur wird von den Künstlern besetzt und als räumliches Display genutzt.

Foyer

Die vorhandene Säulenstruktur des HKW wird mittels Planen und Spannseilen zu einer Zeltlandschaft. In einem additiven Prozess entstehen Räume mit unterschiedlicher Dichte und bewegliche Elemente, wie Eisschollen oder Eisbrecher.
Alle Funktionselemente, also Medientresen, Bibliothek und Sitzgelegenheiten sind wieder verwendete Elemente vergangener Ausstellungen.

Dachterrasse

Auf der Dachterrasse sind in Anlehnung an die Architektur formaler Flüchtlingslager weithin sichtbar Standartzelte als temporäre Unterkünfte eingerichtet. Die Dachterrasse wird so bei einer möglichen Überflutung das Haus der Kulturen der Welt zu einem Zufluchtsort, zur modernen Arche.

Mit Matthias Böttger als raumtaktik